🗣️ Die Literaturwerkstatt fördert die Kreativität von jungen Menschen.

Aktuell berührt ein Text zum Thema Frieden, den die 16jährige Cottbuserin Lara Koch geschrieben hat.

Die Schülerin kommt regelmäßig in die Literaturwerkstatt im GLADHOUSE und schrieb mit anderen Teilnehmern und Teilnehmerinnen im Rahmen des Projekts „voice of peace“ zum Thema Frieden. Wir freuen uns den Text „Manchmal träume ich…“ mit den Lesern und Leserinnen des eG Wohnen Magazins teilen zu dürfen.

Das Projekt „voice of peace“ wurde im GLADHOUSE entwickelt und vereint verschiedene lokale kulturelle und soziale Akteure in Cottbus.
Mit Ausstellungen, Performances, Bühnen und vielen Begegnungen bieten sie allen Interessierten die Möglichkeit, sich für den Frieden stark zu machen.

Neue Ideen sind immer willkommen; das nächste Spoken Word Event findet am 19. Juni 2022 zum „Cottbus Open“ im Puschkinpark Cottbus statt. Und einer der weiteren Jahreshöhepunkte ist das Sommercamp der Literaturwerkstatt, das auch in diesem Jahr in der Feld- Wald-und Wiesenschule in Gerswalde stattfinden wird. In dieser tollen Umgebung werden die Jugendlichen zum Thema „Einzeln sein“ künstlerisch tätig werden. Wir werden in der nächsten Ausgabe berichten.

 

Manchmal träume ich…

🕊️ Manchmal träume ich vom kleinen Prinzen. Ich schließe meine Augen und sehe sein weizenblondes Haar im Wind, seine großen blauen Augen strahlen mich fragend an. “Bitte, male mir ein Schaf.”

Ich hoffe so sehr, dass diese Worte folgen, dass ich nur ein gestrandeter Flugzeugflieger bin und er nur ein Kind in der Wüste.

Ich wünsche mir so sehr, er würde mir Stück für Stück von den Planeten erzählen, auf denen er war. Vom König, über den Geografen, den Säufer und den Laternenanzünder.

Ich wünschte, er würde mich nicht so verständnislos ansehen.

Ich  wünschte, seine Augen würden nicht so wässrig glänzen, wenn sein Blick über das Land streift.

Ich wünschte, die roten Feuerbälle wären vor Freude auf seinen Wangen und nicht weil ihre zerstörerischen Abbilder durch die Luft regnen.

Ich wünschte, seine Fragen wären nicht “Was geschieht hier?”, “Warum blühen hier keine Rosen?” oder “Warum schreit ihr?“, “Warum rennt ihr?”, “Warum ist alles kaputt?”.

Ich wünschte, ich müsste ihn nicht in den Arm nehmen, eine Hand über seine Augen legen und die andere beruhigend in sein Haar, während ich selber gegen aufsteigende Panik ankämpfe.

Ich wünschte, ich müsste seine Tränen nicht sehen und unter dem Zittern meiner eigenen ihm erklären, dass Krieg herrscht.

Ich wünschte, ich müsste diesem kleinen Jungen, der doch so wenig über diese Welt weiß, nicht erklären, was hier geschieht. Aber ich muss, weil er immer weiter fragt. Und so erzähle ich ihm von den Königen und Sternensammlern auf dieser Welt, die meistens in ein und derselben Person sind. Ich erzähle ihm von all den Geografen auf dieser Welt, die immer mehr Land verzeichnen wollen. Und ich erzähle ihm von den eitlen Männern dieser Welt, denen kaum einer die Stirn bietet, weil sie so viel Macht haben.

Ich wünschte, ich könnte ihm Rosen zeigen oder ihn zum kleinen Fuchs bringen, doch stattdessen empfehle ich ihm, mit den Vögeln davonzufliegen.

Ich wünschte, dieser Junge müsste keine weinenden Eltern sehen, keine zerstörten Städte, keine toten Kinder, keine Menschen, die sich angreifen.

Ich wünschte dieses Kind könnte eine Welt voller Rosen finden, mit Füchsen sprechen und lernen, dass man nur mit dem Herzen gut sieht, denn das wesentliche ist für das Auge unsichtbar.

Ich wünschte, dieses Kind wäre kein Sinnbild für all die Kinder auf dieser Welt.

Ich wünschte, all die kleinen Kinder in den Menschen hier müssten keine Kriege erleben. Und ich hoffe, dass die Erde mehr wird wie der Asteroid B 612. Ein Planet voller Rosen und kleinen Kindern, die Kinder sein dürfen und vor allem: Ein Planet in Frieden.🕊️

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🖊️ Verfasserin: Lara Koch; 17.03.2022, Kl. 10/1

📸 Auf dem Titelbild: Tamina Hägler (links) und Lara Koch (rechts) Sommercamp 2021 in Gerswalde

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