Die Literaturwerkstatt fördert Kreativität bei Kindern und Jugendlichen.Gladhouse

 


 

Die schönen und gemeinen Geschenke

“Ich habe meiner Mama zum 40. Geburtstag 10 Frühstücksgutscheine geschenkt”, sagte Marie zu ihrer besten Freundin. Marie ist 9 Jahre alt. Ihre beste Freundin heißt Lea. Lea ist genauso alt wie sie. Lea sagte: “Ich habe mal von meinem Freund Max Piñataaffen geschenkt bekommen. Als ich den ersten aufgeschlagen hatte, war nichts drin. Das war voll unfair von dem Laden, in dem Max das gekauft hat. Und außerdem hat jeder einzelne Piñataaffen 12 Euro kostet!“

Plötzlich kam Tim herein. Tim ist der Freund von Lea und Marie. Tim ist 12 Jahre alt. Er kam von der Toilette. Es fragte: “Worüber redet ihr?“

„Über Geschenke die wir mal bekommen oder verschenkt haben!”, sagten sie.

“Super! Soll ich euch was von mir darüber erzählen?”, fragte Tim. Beide Mädchen antworten: “Ja!” „Ich habe zu Weihnachten einen Gutschein bekommen, für eine Safari in Afrika, zu der meine ganze Familie mitbekommen kann. Mädels, wollt ihr vielleicht auch mitkommen?”, fragte Tim. “Ja klar, cool!”, sagten beide im Chor. “Das wird das Beste, was ich je erlebt habe!”, sagte Lea. “Ja, genau!”, sagte auch Marie.

Annika Tonke, 9 Jahre

 


 

Was soll ich bloß schenken?

“Verdammt, verdammt, verdammt! Was soll ich ihr bloß schenken!”, dachte ich mir einen Tag vor dem Geburtstag meiner Mutter. Eins wusste ich aber schon, ich wollte ihr ein Gedicht schenken. Doch da ich so kreativ wie eine Kartoffel bin, fiel mir keins ein. Also suchte ich eins im Internet und wurde dort fündig. Am Geburtstag überreiche ich ihr das Gedicht, welches ich mit meiner schönsten Handschrift abgeschrieben hatte. Sie freute sich auch, als ich ihr sagte, ich habe das Gedicht aus dem Internet. Sie freute sich darüber, dass ich ihr überhaupt etwas geschenkt habe.

Emil Krause, 12 Jahre

 


 

Vom Schenken

Der innere Wunsch, einer Person, die man mag, etwas zu schenken, ist stark. Bei manchen sogar so ausgeprägt, dass sich bei jedem Jubiläum etwas überreicht wird. Leider haben diese Geschenke oft wenig mit dem Beschenkten zu tun. Auf der Liste der Geschenke, bei denen ich Tränen in den Augen hatte, stehen nur welche, die ich mir unsagbar gewünscht oder mit denen ich nicht gerechnet habe. Zum Beispiel das Puppenhaus, welches mir meine Eltern als ich fünf Jahre alt war, schenkten. Ich hatte mir nie ein derartiges Haus gewünscht, jedoch spürte ich schon mit so jungen Jahren, wie viel Mühe sich mein Vater beim Tapezieren und dem Einsetzen der individuellen Lämpchen in den winzigen Räumen gemacht hatte.

Es muss auch nicht immer etwas Materielles sein. Es genügt manchmal auch eine Geste aus Fürsorglichkeit, die einen so rühren kann, dass sie dasselbe Gewicht trägt wie ein Geschenk, welches jahrelang auf der Wunschliste steht.

Genau das macht das Schenken so kompliziert. Man kann nicht einfach die Dinge, die einem gerade in die Hand fallen, und die eigentlich nicht zu der beschenkten Person passen, nehmen. Diese werden dann meist weggeworfen oder in die hinterste Ecke des Schrankes verfrachtet. Es gab tatsächlich schon Geschenke, über die ich mich nicht gefreut habe, jedoch waren es keine schlechten Geschenke. Ein Paradoxon, könnte man meinen, allerdings habe ich mich in dem Fall nicht über das Mitbringsel gefreut, hingegen über den überwältigenden Willen, mir eine Freude zu machen. Und genau das ist die Wurzel des Schenkens: Der geliebten Person einen Moment der Glückseligkeit zu bereiten. Dies ist leider oft so komplex, dass es fast als Wissenschaft angesehen werden könnte. Viele Aspekte sind zu beachten. Doch das Geheimnis liegt darin,  sich mit der Person mit dem ehrlichen Wunsch sie zu beglücken, intensiv zu beschäftigen.

Alpha Heidel, 17

 


 

Über Geschenke

Das Schenken hat mich auf meinem Lebensweg beeinflusst und auch das Beschenktwerden. So bekam ich mein erstes Notizbuch von meinem Vater geschenkt. Ich bekam ein kariertes und meine Zwillingsschwester, die sehr gut malt, eines ohne Muster. Damals konnte ich noch gar nicht richtig schreiben und habe eher darin herumgekritzelt. Aber mein Vater sagte mir, dass ich das irgendwann könne. Und bald bekam ich auch mein zweites, von meiner Mutter, mit Mohnblumen drauf, die heute meine Lieblingsblumen sind.

Mir ist durch Geschenke viel klar geworden. Auch darüber, was andere in mir sehen. Für viele bist du einfach ein Mädchen. Dann schenken sie dir etwas Rosanes, das eventuell etwas leuchtet und glitzert und natürlich hübsch aussieht, wie Barbies oder Puppen. Dank dieser Leute weiß ich heute, dass ich keine Barbies mag, sowie kein Rosa und auch kein Glitzer. Die Barbies meiner Schwester und mir haben wir im Alter von sieben Jahren für Lego verkauft. Das Einzige was ich als Mädchen wirklich gerne hatte, waren die Schleichfiguren, nicht vom Ponyhof oder so, nein, von eleganten Feen, geheimnisvollen Schattenelfen und dem kleinen Baby-Drachen Nugur und seiner imposanten gefährlichen Familie. Mit denen konnten wir beide etwas anfangen.

Oft schenken mir Leute Geld. Früher bin ich damit nicht besonders weise umgegangen. Ich habe mir Süßigkeiten oder Kleidung, die ich vielleicht nie wieder tragen werde, gekauft. Aber schlechte Entscheidungen bringen auch Erfahrungen mit sich, die sich im Nachhinein immer als wertvoll erwiesen haben.

Ein Geschenk sagt viel über den Menschen aus, von dem man es bekommt, ob er bereit war, Geld für dich auszugeben, dir nur etwas schenkt, weil er glaubt es zu müssen oder ob er dich wirklich gut kennt und liebt. Ich erkenne Panikkäufe, wie ich sie selbst zu oft tätige, und lange durchdachte Geschenke, wie man sie nur selten bekommt.  Genauso, wie ich ein ehrliches Lächeln von einem falschen unterscheiden kann.

Oft sage ich den Leuten, was ich will, damit sie sich keinen Stress machen und ich bewundere die, welche offen auf mich zugehen, sich neben mich setzen und fragen. Diese Leute legen ihren Stolz nieder, um mir nicht vor den Kopf zu stoßen und mich glücklich zu machen.

Tamina Hägler, 16

 

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