Ein Experte erklärt Ihnen, wie Sie energiesparend heizen

Die aktuelle Energiekrise veranlasst in diesem Winter viele Menschen dazu, die Heizung herunterzudrehen, um so Energiekosten zu sparen. Aber ist es sinnvoll? Wir sprachen mit Holger Rieck. Er ist unter anderem für die eG Wohnen als Sachverständiger tätig und kennt die Antwort.

Hallo Herr Rieck, was passiert, wenn wir die Heizung herunterdrehen und uns in dicke Decken packen?

Rieck: Ein Beispiel macht es sehr anschaulich: Wenn Sie eine Glasflasche aus dem Kühlschrank nehmen, können Sie beobachten, wie die Flasche von außen beschlägt und feucht wird. Genau dasselbe physikalische Phänomen ist in Räumen Geld sparen – Heizung aus? Ein Experte erklärt Ihnen, wie Sie energiesparend heizen zu beobachten. Wenn Räume zu kalt sind, weil nicht geheizt wird, dann werden durch den Einfluss der Außentemperatur zuerst die Wände und die Bereiche um das Fenster kalt. Es bildet sich Kondensat, d. h. die Wände werden, nicht sofort sichtbar, feucht. Insbesondere Raufasertapete ist ein sehr guter Nährboden für Schimmelpilze.

Ab welcher Temperatur ist die Gefahr von Schimmel groß?

Rieck: Der kritische Punkt liegt zwischen 17°C und 19°C. Fällt die Temperatur für längere Zeit unter diesen Punkt, kommt es unweigerlich zur Schimmelbildung. Dabei wichtig: Die Raumtemperatur wird in der Mitte des Raumes gemessen. Das heißt: Wenn Sie eine Temperatur von 17°C oder 18°C messen, sind die Außenwände bereits 13 – 14°C kalt.

Wie sollten wir energiesparend heizen?

Rieck: Wenn wir nur ein Mal am Tag kurz heizen, erwärmen wir nur die Luft. Indem Sie auf niedrigem Level aber konstant heizen, haben Sie den Effekt, dass Sie auch die Wände und das Mobiliar erwärmen und die Wärme gespeichert wird. Zudem sollten Sie die Türen zu Räumen, die nicht oder selten geheizt werden möglichst immer geschlossen halten. Ansonsten zieht die warme Luft in diese kalten Räume und mit ihr die Feuchtigkeit.

Und müssen wir unbedingt lüften?

Rieck: Unbedingt. Trockene Luft erwärmt sich besser und schneller als feuchte Luft, die auch Schimmelbildung begünstigt.Die Luftfeuchtigkeit in Räumen sollte bei 50-55 % liegen. Wer ein Gefühl dafür ent- wickeln möchte, kann sich ein Hydrometer mit einem Thermometer kaufen, das in der Mitte des Raumes, zum Beispiel am Essplatz, positioniert wird.

Was ist ihr Fazit?

Rieck: Beim Energiesparen sollte man maßvoll vorgehen. Es ist niemandem geholfen, wenn man es übertreibt und sich in tief ausgekühlten Räumen bei hoher Luftfeuchtigkeit Schimmelpilze ansiedeln und die Bewohner krank machen kann.

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